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Wolfgang Hocke

Generalmusikdirektor

– Komponist & Dirigent –

Als Dirigent, Komponist, Pianist, Organist und Autor lebt Wolfgang Hocke mit der Familie seit 1959 in der thüringischen Kleinstadt Meiningen.

Kurzbiographie

Geboren 1937 in Dresden 1943 – 1951 Grundschulbildung in Dippoldiswalde 1951 – 1955 Musikgrundschule Dresden 1955 – 1959 Studium an der Hochschule für Musik in Dresden (Dirigieren, Komposition, Klavier, Oboe) 1959 – 1995 Engagement am Meininger Theater (in zeitlicher Reihenfolge als Chordirektor, Solorepetitor, 1. Kapellmeister, Chefdirigent, Generalmusikdirektor) Seit 1960 verheitratet mit Bärbel , geb. Fischer; zwei Söhne Thomas und Michael

Heutige Freizeitbeschäftigungen:

  • Komponist
  • Autor
  • Organist
  • Pianist

Kindheit und Ausbildung

Die Kindheit in Dippoldiswalde

Wolfgang Hocke wurde am 30. Januar 1937 in Dresden geboren. Der Vater, Alfred Hocke, war Instrumentenschleifermeister, die Mutter, Marie Hocke geborene Hegewald, Verkäuferin und Hausfrau. Beide wohnten in Dippoldiswalde im Erzgebirge. Mit 7 Jahren bekam Wolfgang den ersten Klavierunterricht bei Musikdirektor Alfred Jahn. 1948 setzte Kirchenmusikdirektor Franz Schneider den Unterricht im Fach Klavier fort und erteilte Orgelunterricht. 1950 erhielt er beim Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb den 1. Preis im Fach Orgel und den 2. Preis im Fach Klavier. Nach der 8-klassigen Grundschulausbildung in Dippoldiswalde begann für ihn 1951 das Studium an der Dresdner Musikgrundschule.

Das Studium

Von 1955 bis 1959 wechselte Hocke an die dortige Hochschule für Musik. Seine Lehrer waren im Klavier Gudrun Brandner-Siegert und Professor Gerhard Berge, im Dirigieren Professor Ernst Hintze, im Fach Komposition Professor Johannes-Paul Thilman und im Nebenfach Oboe Professor Alfred Tolksdorf. In dieser Zeit brachte Hocke mit den Studenten der Musikhochschule u.a. die Kantante „Seid euch bewußt“ für Solo, Chor und Orchester von Walter Bänsch zur Uraufführung.

Er betreute zur gleichen Zeit das Collegium musicum der Kirchenmusikschule.Als Pianist gastierte Hocke in einigen Städten Sachsens mit Klavierkonzerten von Joseph Haydn und Edvard Grieg, begleitet vom Staatlichen Sinfonieorchester Pirna unter MD Herbert Burkhardt.Hocke komponierte 1957 sein erstes Klavierkonzert, das die Dresdner Staatskapelle unter GMD Horst Stein uraufführte. Der Solist war Gerhard Berge. Außerdem wurde unter Hockes Leitung sein Ballett „Little Rock“ durch die Staatsopernballettschule Dresden in der Choreografie von Mola Hilleborn aufgeführt und im Fernsehen der DDR produziert. Das Dresdner Staatsschauspiel beschäftigte den Studenten als Schauspielkapellmeister und Komponisten. Seine Kammermusikwerke standen durch die Musikstudenten ständig im Programm der Hochschule. Mit sehr gutem Erfolg schloss Hocke das Staatsexamen bereits nach vier Jahren 1959 ab.

Chefdirigent am Meininger Theater

Der ehemalige Chefdirigent GMD Rolf Reuter engagierte Wolfgang Hocke 1959 an das Meininger Theater. Bereits im ersten Jahr dirigierte Hocke „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven und „Die verkaufte Braut“ von Bedrich Smeterna. Ein Jahr später übernahm Hocke den „Rosenkavalier“ von Richard Strauss. Die erste eigene Einstudierung und Leitung war noch im Jahr 1959 die Operette „Der Bettelstudent“ von Carl Millöcker.

Zu den frühesten Kompositionen, die in Meiningen aufgeführt wurden, zählten das Ballett „Little Rock“ und die Uraufführung der Sinfonischen Dichtung „Terpsichore“. 1962 wurde Hocke 1. Kapellmeister und übernahm 1967 die Position des Chefdirigenten, die er 28 Jahre lang ausübte. Für seine künstlerischen Verdienste ernannte ihn das Ministerium für Kultur der DDR zum Musikdirektor. Später folgte der Titel Generalmusikdirektor. 1967 erhielt er den Max-Reger-Kunstpreis und im Mai 1989 den Kunstpreis der DDR verliehen. Neben den Werken von Richard Wagner (Lohengrin, Rienzi, Holländer, Walküre, Rheingold, Tannhäuser, Meistersinger) und den Werken von Richard Strauss (Rosenkavalier, Daphne, Arabella, Salome) war dem Meininger Musikdirektor auch die Pflege der Opern von Mozart, Beethoven, Tschaikowski, Janacek, Smetana, Weber, Verdi, Puccini wichtig. Die zeitgenössischen Opern waren durch Ur- und Erstaufführungen von Paul Dessau, Udo Zimmermann, Fritz Geißler, Alexander Cholminov und nicht zuletzt Wolfgang Hocke vertreten. Im Konzertwesen pflegte Hocke neben der Klassik, Romantik und Moderne vor allem das sinfonische Werk Max Regers, des Komponisten, der neben Hans von Bülow, Richard Strauss und Johannes Brahms zu denen zählte, die das Meininger Orchester künstlerisch geprägt haben. Von besonderem pädagogischen Wert waren die zwölf Kinderkonzerte. Sie kamen auch an anderen Theatern und Orchestern der DDR zu zahlreichen Aufführungen. Das trifft auch auf die beiden Kinderopern „Sechse kommen durch die Welt“ und „Der gestiefelte Kater“ zu. Zu einem besonderen Gastspielhöhepunkt gehört die Uraufführung von Hockes Oper „Der Halsabschneider“ mit dem Ensemble des Meininger Theaters während der Dresdner Musikfestspiele 1984. Nach der Vereinigung von Deutschland konnte das Orchester unter Hockes Leitung in den Gastspielorten konzertieren, die Max Reger in den Jahren 1911 bis 1914 bereiste: Berlin, Stuttgart, Bonn, Frankfurt/Main, Paderborn, Erlangen, Meppen, Schweinfurt, Hannover, Böblingen, Fürth, Itzehoe, Cuxhaven, Meschede, Erlangen usw. , ausschließlich mit Werken von Brahms, Reger, Beethoven, Bülow, Dvorak, Schubert und Hocke. Als Dirigent gastierte Hocke in Polen, Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Frankreich, in der Schweiz, Sowjetunion, Tschechoslowakei und in Luxemburg. Er wurde zu Konzerten bzw. Funkaufnahmen von den Orchestern Staatskapelle Dresden, Berliner Sinfonieorchester, Leipziger Rundfunkorchester u.a. eingeladen.

Heute betreut Hocke als Dirigent den Schweinfurter Chor „Liederkranz“, hält Vorträge zur Musik bzw. Buchlesungen, gibt Orgelkonzerte und widmet sich seinem Hobby – der Komposition.

Wolfgang Hocke fühlt sich als Komponist dem Neobarock und der Neoklassik verbunden. Aleatorische Elemente findet man z.B. in „Relief“, in „In Memoriam Max Reger“ und in einigen Kinderkonzerten. Die sinfonischen Werke für großes Orchester haben überwiegend die Form der sinfonischen Dichtung. Der Musikdramatik fühlt sich Hocke in zahlreichen Kunstliedern verbunden. Hier waren es die heiteren Texte von Christian Morgenstern, die ihn dazu besonders inspirierten. Den großen chorsinfonischen Werken widmete er sich erst in den Meininger Jahren. Hier entstanden Kantanten und Oratorien, sowie Ballette und Opern. Hervorzuheben sind die zwölf Kinderkonzerte und zwei Kinderopern. Hocke komponierte sie unter dem Aspekt, für sein späteres Publikum die Voraussetzungen zum Musikverständnis zu schaffen. In den Konzerten werden Kinder spielerisch an die ernste Musik herangeführt. Kleine Quizrunden, Höraufgaben, Mitsingen, Mitdirigieren usw. gehören zu den Mitteln, die 5- bis 10-jährigen Zuhörer während der Aufführungen zu fesseln. Diese Konzeption trifft auch auf die Kinderopern zu. Die Anforderungen an die Interpreten entsprechen dabei dem Leistungsstand von Berufsmusikern und -sängern.

Werkverzeichnis

Ballette: „Little Rock“, UA 1959 „Rote Nelken“, UA 1961 Opern: „Der Halsabschneider“, Texte: Lope de Vega, UA 1984 „Sechse kommen durch die Welt“, Text: Jo Fabian, UA 1986 „Der gestiefelte Kater“, Text: Heinz Kahlau, UA 1990 „Die schwarze Orchidee“ von Eugen d’Albert – Neubearbeitung, UA 1993 „Der Graf von Gleichen“ von Franz Schubert – vervollständigt, UA 1995 Oratorien: „Der Mensch hat nie die Erde so geliebt“ Text: Walter Werner, UA 1962 „Vom Glas laßt uns singen“ Text: Walter Werner, UA 1994 Sinfonische Werke: „Terpsichore für Orchester“, UA 1960 „Ararat für Orchester“, UA 1966 „Relief für Orchester“, UA 1974 „Aquarelle, Lieder für Bariton und Orchester“, UA 1976 „Konzertante für Klavier und Orchester“, UA 1977 „Intuition für Orchester“, UA 1978 „In memoriam Max Reger“, UA 1980 „Ostinato“, UA 1980 „Entree“, UA 1981 „In memoriam Johann Sebastian Bach“, UA 1985 „Walzer-Adaption“, UA 1988 „Metamorphosen für Orchester“, UA 1990 Kinderkonzerte: „Vogelhochzeit“, 1. Kinderkonzert, UA 1971 „Marsch, Walzer, Menuett“, 2. Kinderkonzert, UA 1973 „Immer lebe die Sonne“, 3. Kinderkonzert, UA 1975 „Peter wollte jagen geh’n“, 4. Kinderkonzert, UA 1976 „Hört, wie es lustig schallt“, 5. Kinderkonzert, UA 1980 „Der kleine Angsthase“, 6. Kinderkonzert, UA 1979 „Max und Moritz“, 7. Kinderkonzert, UA 1980 „Laßt uns Musikanten sein“, 8. Kinderkonzert, UA 1981 „Der Wettlauf zwischen Hase und Igel“, 9. Kinderkonzert, UA 1982 „Die Geschichte vom eingebildeten Mäuschen“, 10. Kinderkonzert, UA 1983 „Märchenstunde zur Orgel“, 11. Kinderkonzert UA 1997 „Mit Musik geht alles besser“, 12. Kinderkonzert UA 2008 Kammermusik: Streichquartette, Bläserquintette, Lieder, Klavierwerke, Werke für einzelne Instrumente und Instrumentengruppen usw. Musik für Chöre a capella, Blasorchester usw.